Die Interessenvertretung Offene Arbeit (IVOA) und der Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V. (VKJH) rufen Fachkräfte, Ehrenamtliche, Politikerinnen und Interessierte in Hamburg dazu auf sich am 16.11.2023 an der Kundgebung „Entschlossen geschlossen“ zu beteiligen. Die Kundgebung möchte den besonderen Wert der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) sichtbar machen genauso wie die dort herrschende Unterfinanzierung und schlechten Rahmenbedingungen für die Fach- und Honorarkräfte aufzeigen. Das reguläre Motto der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg ist „Entschlossen Offen“ um zu verdeutlichen, dass Kinder und Jugendliche Freiräume brauchen, die ihnen niedrigschwellig, vorbehaltlos und offen zur Verfügung stehen. Orte an denen sie bedingungslos anerkannt und beteiligt werden, außerschulische, politische Bildung erfahren und eigene Erfahrungen sammeln können. Orte wie Bauspielplätze, Jugendclubs, Familienzentren, Spielhäuser, Spielmobile und Abenteuerspielplätze. Leider sind diese Orte immer wieder und zunehmend vor Finanzierungsschwierigkeiten gestellt. Die Einrichtungszahlen sinken bei gleichzeitig steigenden Zahlen von Kindern und Jugendlichen, die in Hamburg leben und zunehmend von prekären Lebensbedingungen getroffen sind.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit leistet somit einen bedeutsamen Beitrag in der Entwicklung und Sozialisation junger Menschen und erreicht mit ihren Prinzipien auch jene, die sich in anderen Institutionen nicht wohl fühlen oder dort ausgeschlossen werden. Aktuell wachsen junge Menschen in multiplen Krisen, z.B. ausgelöst durch Auswirkungen der Klimakrise, von Kriegen und Fluchtbewegungen, der Abschottungs-/Migrationspolitik, der Rechtskonservativen und populistischen parteipolitischen Entwicklungen, durch Inflation, Armut oder den Folgen der Coronapandemie auf. Es braucht eine gesellschaftliche Anerkennung dieser Lebenslage und eine Verantwortungsübernahme für junge Menschen.
Es braucht mehr offene Räume und mehr verlässliche Beziehungen für junge Menschen. Die katastrophalen Rahmenbedingungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit stehen dem jedoch im Weg: strukturelle Unterfinanzierung, geringer Personalschlüssel, schlechte unzureichende Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen bei starkem Fachkräftemangel, Entgrenzung des Arbeitsfeldes und fehlende Anerkennung der Tätigkeit führen zu einer Mehrbelastung, die nicht länger tragbar ist. Wenn es so weiter geht, leiden die Angebote für junge Menschen in ihrer Qualität, können nur unzureichend ausgeführt werden und müssen langfristig eingestellt werden.
Wir rufen deshalb alle Kolleginnen auf, die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu schließen um sich an der Kundgebung zu beteiligen, das Arbeitsfeld und seine Wichtigkeit für junge Menschen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Es wird mehrere Reden aus unterschiedlichen Einrichtungen und Organisationen geben sowie Informationen über die unterschiedlichen Angebote
der OKJA.
Datum: Do., 16. November Ort: Schotterfläche süd. Elsa Park, Kreuzung Hamburger Str./ Adolph-Schönfer Str. (gegenüber von der U-Station Hamburger Straße) Zeit: 12:30 -16 Uhr
Ansprechperson:
Vera Koritensky/VKJH
v.koritensky@vkjhh.de
040/43427-2 oder-4
https://www.kinder-undjugendarbeit.de https://www.entschlossen-offen.de