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Tag(e) der Offenen Kinder- und Jugendarbeit 2023 – Wir machen die Türen dicht und haben entschlossen geschlossen!

IVOA und VKJH e.V. rufen dazu auf, am 16.11.23 entschlossen die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg geschlossen zu halten, um zusammen auf die prekäre Situation der OKJA aufmerksam zu machen.

Die Aktion findet innerhalb der bundesweiten Kampagne „Tage der OKJA“ der BAG OKJA, vom 16.-18. November 2023 statt, um die Arbeit der OKJA in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und erneut und unermüdlich auf die unzureichende Ausstattung des Arbeitsfeldes und die prekären Arbeitsbedingungen hinzuweisen.

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit leistet einen bedeutenden Beitrag in der Entwicklung und Sozialisation junger Menschen. Für viele Kinder und Jugendliche sind OKJA-Einrichtungen ein Ort, an dem verlässliche Beziehungen erlebt und identitätsbildende Erfahrungen gesammelt werden, sie bildungspolitische Prozesse kennenlernen und ihre Freizeit gestalten. Durch Grundprinzipien wie Offenheit, Niedrigschwelligkeit, Freiwilligkeit, Partizipation und Lebensweltorientierung erreichen die Angebote auch jene jungen Menschen, die sich in anderen Institutionen weder wohl noch gut aufgehoben fühlen.

Es braucht eine Anerkennung und Verantwortungsübernahme für junge Menschen, deren Aufwachsen von Kriegserfahrungen, Katastrophenberichten über Klima und Kriege, massive psychische Belastungen u.a. durch die Auswirkungen und Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Inflation und vermehrt prekäre Lebens- und Armutslagen geprägt ist. In einer Gesellschaft, die so viele Anforderungen an junge Menschen stellt und diverse Unsicherheiten mit sich bringt, braucht es dringend Orte fernab von Normvorstellungen und Verzweckungslogiken. OKJA bietet einen offenen Raum, an dem Kinder- und Jugendliche sein und mitgestalten können und verbindliche, tragfähige Beziehungen erfahren.

Dem gegenüber steht eine seit Jahren bestehende strukturelle Unterfinanzierung unseres Arbeitsfeldes. Die Projekte und Einrichtungen haben eine unzureichende finanzielle Ausstattung sowohl für materielle Ressourcen, als auch personeller Art. Erschwerend dazu kommt der starke Fachkräftemangel. Nicht selten können Stellen nicht wieder neu besetzt werden. Das betrifft sowohl Stellen für hauptamtlich Tätige als auch Honorarbeschäftigte. Der generell geringe Personalschlüssel, fehlende Anerkennung, Fachkräftemangel, eine zunehmende Entgrenzung des Aufgabenfeldes und schlechte Bezahlung führt zu einer Mehrbelastung, die nicht länger tragbar ist!

Diese katastrophalen Bedingungen sorgen zum einen für Personalausfälle und unattraktive Arbeitsbedingungen, zum anderen dafür, dass die Qualität der Arbeit mit der Zielgruppe zu leiden droht und ggf. Angebote nur unzureichend ausgeführt werden können oder sogar eingestellt werden müssen.

Wenn wir die Prinzipien der OKJA und die Bedarfe und Interessen der Zielgruppe ernst nehmen wollen, braucht es zusätzliche Ressourcen und bessere Arbeitsbedingungen! Das zeigen auch die herausgegebenen Handlungsempfehlungen der HAW Hamburg. Es muss Schluss sein mit der Individualisierung dieser Umstände. Es ist notwendig die strukturelle Unterfinanzierung zu adressieren!

Fachkräfte sind sich über das hohe Gut des Prinzips der Offenheit bewusst und entschließen sich nicht leichtsinnig die Einrichtung zu schließen. Wir möchten in aller Deutlichkeit laut sein und zeigen, dass es so nicht weitergehen kann.

Wir rufen alle Hamburger Kolleg*innen auf, die Einrichtungen der Offenen-Kinder und Jugendarbeit zu schließen und an der Kundgebung „Entschlossen geschlossen“ am 16.11.2023 an der U-Bahn Hamburger Straße von 12:30-16:30 Uhr, teilzunehmen. Wenn ihr euch an der Aktion beteiligen möchtet oder Fragen habt, schreibt uns an info@vkjhh.de

Aufruf als PDF zum runterladen.

Hier gibt’s weitere Infos zur bundesweiten Kampagne „Tage der OKJA“
 

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